Jungpflanzen angekommen. Die erste Arbeitswoche von Lotta und Stephan ist eng getaktet
Knollenfenchel, Rote Bete, Spinat, Poree, Zwiebeln rot und gelb, Frühlingszwiebeln, verschiedene Salate, Möhren alles will in die Erde und wachsen
Es ist noch kalt
Die Temperaturen sind noch niedrig. Der Boden ist gut durchfeuchtet. Die Beete sind angelegt und gefräst. Die paar trockenen Tage haben geholfen, dass es beim einbringen der Jungpflanzen nicht ganz so schlammig ist. Die Pflanzungen werden mit Vlies (welches wiederverwendet wird), zum Schutz gegen Kälte, Wind, Wildfraß, harten Regen und für schnelleres Wachstum ,abgedeckt
Hilfe willkommen!
Bis jetzt haben wir nur einen großen Wasserkanister am Feld. Hier muss das Wasser in Gießkannen abgefüllt, zu den Pflanzbeeten getragen und dort die Pflänzchen einzeln bewässert werden. Das kostet Zeit, die Pflanzung kann aber nicht warten. So braucht es denn ab und zu ehrenamtliche Freiwillige, wie Carolina und Uschi in der ersten Aprilwoche. Unsere Gärtner*innen sind schnell, kompetent und geben alles, aber das junge Gemüse hat keine Zeit.
Warum mit Gießkanne gießen?
Ein Bewässerungssystem mit Schläuchen haben wir bereits eingekauft und muss installiert werden. Dazu brauchen wir in der ersten Phase große Kanister am Acker, die am höchsten Punkt des Ackers aufgestellt werden und durch das Gefälle den Druck für die Bewässerung aufbauen oder eine Dieselpumpe, die das übernimmt. Bis es soweit ist, wird mit der Hand gegossen. In der zweiten Phase bekommen wir von unseren Landwirten eine elektrische Leitung und eine Wasserleitung bis zum Acker gelegt. Dazu braucht es zuerst noch eine Vorleistung von den Stadtwerken.
Es gibt viel zu tun...
Die Infrastruktur für eine SoLaWi anzulegen, ist nicht an einem Tag errichtet. Zaunbau, Toreinfahrt, Wasserleitung, Elektroleitung zum Acker legen, Jungpflanzen abholen, Sozialraum, Geräteschuppen und Raum zur Ernteabholung einrichten und vieles mehr, hört sich nach Arbeit an. Doch zusammen geht alles leichter.
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So fing alles an
Im Herbst 2020 organisierte das Weiterbildungsformat „Schwerte zusammen“ den Besuch eines landwirtschaftlichen Hofes in Selm-Bork, der regional, saisonal, umweltschonend und mit viel Liebe und Engagement bewirtschaftet wird. Dies hat die Teilnehmer*innen so tief beeindruckt, dass der Wunsch entstand, auch in der Region Schwerte eine Solidarische Landwirtschaft aufzubauen.
In einer ersten Auftaktveranstaltung, als Workshop gestaltet, haben sich etwa 35 Menschen zusammengefunden. Von einem Referenten des bundesweiten Netzwerkes Solidarische Landwirtschaft wurden die Teilnehmer*innen mit einem spannenden und anschaulichen Vortrag über die Grundprinzipien der Solidarischen Landwirtschaft und deren Einordnung in globale und politische Zusammenhänge informiert. Eingehend erläuterte der Referent auch das Bieter*innen-Verfahren, bei dem nicht nur die Solidarität mit den Landwirt*innen im Zentrum steht, sondern auch die mit den Ernteteiler*innen.
Unsere Visionen
- Entwicklung von Ernährungssouveränität und regionaler Resilienz
- Erfahrungsmöglichkeiten und pädagogische Arbeit im Bereich Natur- und Umweltschutz, Gartenbau und Landwirtschaft
- Erhalt und Weiterentwicklung von alten und samenfesten Gemüsesorten
- Unterstützung der umweltschonenden Landwirtschaft zur gemeinschaftlichen Selbstversorgung
- Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und Verpackungsmüll
- Öffentlichkeitsarbeit für das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft
Mehr zum Konzept der Solidarischen Landwirtschaft findest Du beim bundesweiten Netzwerk Solidarische Landwirtschaft.
So finanzieren wir uns
Das Ziel unseres Vereins ist der Erhalt und die Förderung von kleinbäuerlicher, umweltschonender, klimagerechter und sozialer Landbewirtschaftung und die Vermittlung von Kenntnissen darüber.
Dies finanzieren wir Eigenkrautler*innen mit unseren Vereins- und Erntebeiträgen.
Auch dabei sind wir solidarisch miteinander.
Entsprechend Deinen Möglichkeiten bestimmst Du Deinen jährlichen Vereinsbeitrag:
- Regelbeitrag 30 €
- nach Selbsteinschätzung 15 €
- Förderbeitrag mehr als 30 €
Die Ernte, die bei der Landbewirtschaftung entsteht, verteilen wir wöchentlich unter den Ernteteiler*innen, die dafür einen Erntebeitrag, entsprechend ihren finanziellen Möglichkeiten, leisten.
- Auf der Bieter*innen-Runde erläutern die Landwirt*innen und Gärtner*innen die Jahreskosten für die Landbewirtschaftung. Diese bestehen aus den Lohnkosten und den Betriebskosten. Das sind u.a. die Kosten für Pflanzen, Saatgut, Wasser, Strom, Werkzeuge etc.
- Aus diesen Kosten errechnet sich der Richtwert für den monatlichen Erntebeitrag je Ernteteiler*in.
- In der Bieter*innen-Runde geben dann alle geheim ihr Angebot ab und orientieren sich entweder am Richtwert, darüber oder darunter. Alle geben so viel sie können.
Für wie viele Personen reicht ein Ernteanteil und wie viel kostet er?
Die Kosten für einen Ernteanteil liegen im Monat zwischen 85 € und 100 €.
Der Ernteertrag ist von den Jahreszeiten und der Witterung abhängig. Im Frühjahr fällt er geringer aus, in der Haupterntezeit jedoch, im Sommer und Herbst, ist die Ernte oft so reichhaltig, dass das Gemüse haltbar gemacht werden muss. Wenn Du möchtest, kannst Du Deinen Ernteanteil auch mit jemandem teilen. Dies musst Du aber selbst organisieren.
Unser Team
Hier seht Ihr den Vorstand, der den Verein initiiert hat:
v.l.n.r. Anke Skupin, Marco de Matteis, Udo Bußmann, Birgit Wippermann, Uschi Dören, Angelika de Matteis, Ingrid Roth-Bußmann
Auf´m Acker mit hoffentlich Gemüsesorten, welche wir demnächst ernten.